Der orale Glukosetoleranztest (oGGT)
Der Zuckerbelastungstest gehört inzwischen zu den Standard-Untersuchungen in der Schwangerschaft.
Es wird vermutet, dass bei 5 bis 10 Prozent aller Schwangeren im mittleren Schwangerschaftsdrittel ein Schwangerschaftsdiabetes auftritt.
Was ist der Glukosetoleranztest?
Mit einem oralen Glukose-Toleranztest (oGTT) – auch Zuckerbelastungstest genannt – kann ein Schwangerschaftsdiabetes früh erkannt und behandelt werden. Denn ist der Blutzucker konstant zu hoch, kann dies sowohl für die Mutter als auch für das Kind gesundheitliche Folgen haben.
Die Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe empfiehlt darum, bei allen Schwangeren in der 24. bis 28. Schwangerschaftswoche einen Glukosetoleranztest durchzuführen.
So wird ein Zuckerbelastungstest durchgeführt
Dieser Test wird bei Ihrem Gynäkologen oder Ihrer Hebamme in der Praxis durchgeführt. Es ist wichtig, dass Sie dazu nüchtern sind. Das bedeutet, dass Sie 8 Stunden vor dem Test nichts mehr gegessen (auch keinen Kaugummi) und ausser Wasser nichts getrunken haben. Aus diesem Grund und weil die sich Untersuchung über zwei bis drei Stunden hinzieht, wird der Test am Morgen durchgeführt.
Als erstes wird eine Blutentnahme durchgeführt. Anhand dieses Blutes wird der Nüchternblutzucker bestimmt. Anschliessend trinkt die Schwangere innerhalb von 10 Minuten eine Zuckerlösung mit 75 Gramm Glukose. Jeweils nach einer und zwei Stunden wird erneut eine Blutentnahme durchgeführt, um den Blutzuckerwert zu bestimmen.
Ein Schwangerschaftsdiabetes liegt vor, wenn folgende Werte überschritten sind:
Nüchternblutzucker ≥ 5.1 mmol/L
Blutzucker nach einer Stunde ≥ 10 mmol/L
Blutzucker nach zwei Stunden ≥ 8.5 mmol/L
Bereits ein auffälliger Wert genügt, um einen Schwangerschaftsdiabetes zu diagnostizieren.
Da der venöse Blutzuckerwert in der Regel in der Arzt- oder Hebammenpraxis nicht gemessen werden kann, werden die Blutentnahmen an ein Labor geschickt und die Resultate liegen erst ein paar Tage später vor. Eine kapilläre Blutentnahme aus der Fingerkuppe ist für die Diagnose eines Schwangerschaftsdiabetes zu wenig genau.