Husten bei Kindern
Wie kommt es zum Husten bei Kindern und wie kann dieser behandelt werden? Alles über Medikamente und bewährte Hausmittel.
Husten ist eigentlich eine natürliche Reaktion des Körpers, damit sich das Sekret nicht in den Atemwegen staut. Er soll einen Fremdkörper oder die Krankheitserreger mit dem Schleim aus dem Körper heraus befördern.
Warum Kinder husten: Infektion oder Verschlucken
Wenn Ihr Kind anhaltend hustet, ist meist eine Virusinfektion der Atemwege daran schuld. In der Lunge wird zäher Schleim produziert, der die Atemwege reizt und einen Hustenreiz auslöst.
Damit der Schleim durch Husten aus den Atmewegen befördert werden kann, darf er nicht zu zäh sein. Zu Beginn einer Infektion ist der Husten oft trocken, weil der Schleim festsitzt und nicht abgehustet werden kann. Weil der Hustenreiz aber trotzdem vorhanden ist, kann das Husten in diesem Stadium sogar die Atemwege verletzen, weil durch starkes Husten schützende Schleimschichten weggerissen werden.
Hustet Ihr Kind plötzlich, ohne dass es sonstige Infektionszeichen zeigt, sollten Sie auch daran denken, dass es sich verschluckt haben könnte. Vielleicht steckt ein Fremdkörper oder Nahrungsreste im Hals. Kontrollieren Sie, ob das Kind noch Essensreste im Mund hat und versuchen Sie diese mit Tee hinunterzuspülen. Hustet das Kind weiterhin, sollten Sie mit Ihrem Kinderarzt Kontakt aufnehmen.
Wann zum Kinderarzt?
Ein kurzes Hüsteln oder ein einmaliger Hustenanfall ist normalerweise noch kein Grund zur Sorge. Wenn Ihr Kind jedoch anhaltend hustet, sollten Sie es ärztlich untersuchen lassen. Das gilt ganz besonders, wenn es zudem Fieber hat und insgesamt krank wirkt. Erkrankungen wie Bronchiolitis, Pseudokrupp oder auch Keuchhusten können bei Kleinkindern sehr schwer verlaufen und müssen unbedingt behandelt werden.
Medikamente für Kinder gegen Husten
Die Fachgesellschaft Pädiatrie Schweiz empfiehlt, bei Kindern keine Hustenmedikamente zu verwenden. Die innerlich angewendeten pflanzlichen und chemischen Hustenmedikamente beeinflussen den Verlauf der Krankheit nicht und sind darum nicht wirksam. Ausserdem enthalten viele der Hustensäfte mehrere Inhaltsstoffe, womit das Risiko einer Überdosierung erhöht ist, vor allem, wenn diese noch mit anderen Medikamenten kombiniert werden.
Sollte Ihr Kind allerdings sehr unter dem Husten leiden, gibt es zwei Arten von Hustenmedikamenten:
Sogenannte Hustenstiller bekämpfen den Hustenreiz und sind vor allem dazu geeignet, in der Nacht besser schlafen zu können. Der Husten wird dadurch nicht behandelt, aber unterdrückt.
Tagsüber machen dann husten- und schleimlösende Medikamente mehr Sinn. Besonders bewährt haben sich pflanzliche Hustenzäpfchen, die einen Efeu-Extrakt enthalten. Sie wirken bei trockenem und spastischem Husten krampflösend und verflüssigen gleichzeitig den zähen Schleim, damit er besser abgehustet werden kann.
Stellt Ihr Kinderarzt einen bakteriellen Infekt fest, wird Ihr Kind eventuell ein Antibiotikum verschrieben bekommen. Je nachdem, welche sonstigen Beschwerden noch vorliegen, werden möglicherweise auch fiebersenkende Medikamente, Nasentropfen und ein Bronchialbalsam zum Einreiben verordnet.
Für Kinder: Hausmittel gegen Husten
Neben Hustenmedikamenten, deren Verabreichung Sie auf jeden Fall mit dem Kinderarzt besprechen sollten, gibt es gegen Husten eine Reihe von sehr wirksamen Hausmittel, gerade für Kinder.
Viel trinken: Die Flüssigkeit hilft, den zähen Schleim in den Bronchien zu verflüssigen und kann dann leichter abgehustet werden. Gut vertragen wird Fencheltee (1/2 Teelöffel auf 1/4 l kochendes Wasser, 5 Minuten ziehen lassen) oder Anistee, beide ungesüsst.
Um die Schleimhäute der Atemwege feucht zu halten, ist die Inhalation mit Kochsalzlösung ideal. Lassen Sie Ihr Kind aber nicht über der Schüssel mit heissem Wasser inhalieren, das kann zu Verbrühungen führen. Verwenden Sie stattdessen ein Inhalationsgerät.
Wenn Ihr Kind älter als ein Jahr ist, können Sie feuchte Brustwickel oder Halswickel anwenden.
Honig für Kleinkindern ab 12 Monaten: Geben Sie dem Kind einen Kaffeelöffel pur oder in lauwarmem Tee.
Verwenden Sie zum Einreiben nur Präparate, die für das Alter Ihres Kindes zugelassen sind. Wirkstoffe wie Menthol und Kampfer können einen gefährlichen Stimmritzenkrampf verursachen. Empfehlenswert sind Bronchialsalben mit Thymian und Majoran für Kleinkinder.
So können Sie Ihr hustendes Kind zusätzlich unterstützen
Wenn ihr Kind kein hohes Fieber hat, sollten Sie trotz Husten täglich mit ihm an die frische Luft gehen. Das tut den gereizten Schleimhäuten gut.
Die Umgebungsluft sollte nicht zu trocken (50 - 60 % Luftfeuchtigkeit) sein. Im Winter ist dies aufgrund der Heizung oft der Fall und die trockene Heizungsluft belastet die Atemwege sehr.
Normal zugedeckt kann Ihr Kind nachts ruhig in einem kühlen Zimmer mit einer maximalen Raumtemperatur von 18 °C schlafen.
Lagern Sie den Oberkörper des Kindes hoch, zum Beispiel mit einem Handtuch unter der Matratze.
Klopfmassage: Lassen Sie sich von Ihrer Kinderärztin zeigen, wie Sie Ihr Kind beim Abhusten durch eine Klopfmassage oder die richtige Lagerung unterstützen können.
Denken Sie daran, dass Tabakrauch Ihrem Kind schadet und Atemwegsinfekte fördert.
Empfehlung der Kinderärzte
Geben Sie Ihren Kindern keine Hustenmedikamente.
Husten ist im Allgemeinen ein normaler Abwehrmechanismus des Körpers. Pflanzliche und chemische Hustenmedikamente sind gegen Erkältungen nicht wirksam. Sie können gefährlich sein. MEHR DAZU