Lungenentzündung durch Mykoplasmen
Alles über die Ursachen, Symptome und Behandlung dieser bakteriellen Krankheit.
Das Bakterium Mycoplasma pneumoniae ist Auslöser für Lungenentzündungen im Schulalter. Aktuell wird weltweit eine starke Zunahme der Fälle beobachtet.
Ansteckung von Mykoplasmen
Wie viele andere bakterielle Erkrankungen werden die Mykoplasmen von Mensch zu Mensch über Tröpfen übertragen, zum Beispiel beim Husten, Niesen oder Sprechen. Seit Sommer 2023 wird weltweit eine Zunahme der die Mykolasmen-Fälle beobachtet, was darauf zurückzuführen ist, dass während der Corona-Massnahmen kaum Fälle nachgewiesen wurden und nun weltweit durch fehlende Immunität die Fälle stark steigen.
Die Inkubationszeit ist die Zeit, die vom Zeitpunkt der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit vergeht. Bei diesen winzigen Bakterien beträgt sie 1 bis 3 Wochen.
Symptome von Mykoplasmen
Typischerweise führt ein Befall mit Mycoplasma pneumoniae zu einer Infektion der Atemwege. Es kommt zu Kopfschmerzen, Fieber und Husten. Bei Kindern und Erwachsenen zeigen sich zwar lang anhaltende, meist aber nicht schwere Symptome. Wegen dieses milden Verlaufs wird sie auch als "walking pneumonia" bezeichnet.
Zu einer Lungenentzündung durch Mykoplasmen passt auch der Begriff "atypische Lungenentzündung", weil weder die Beschwerden noch die üblichen Laborwerte oder das Röntgenbild typische Zeichen einer Lungenentzündung zeigen.
Behandlung von Mykoplasmen
Die Behandlung erfolgt bei gutem Allgemeinzustand mit fiebersenkenden Medikamenten, ausreichend Flüssigkeit und gutem Beobachten (watchful waiting).
Bei starken Symptomen werden spezifische Antibiotika eingesetzt. Diese sind wirksam, weil es sich um eine bakterielle Infektionskrankheit handelt. Bei Kindern unter 8 Jahren wird Clarithromycin empfohlen, ab 8 Jahren kann Doxycyclin verabreicht werden. Auffällig ist, dass es oft zu einer sehr schnellen Besserung kommt.
Bei leichten Fällen wird nicht empfohlen, den spezifischer Erreger durch eine Blutentnahme oder einen Nasenabstrich zu bestimmen. Bei einem Verdacht auf Mykoplasmenpneumonie kann die Behandlung auch ohne Nachweis erfolgen, gerade weil sich aktuell die Fälle häufen.
Komplikationen von Mykoplasmen
Gelegentlich zeigen die Kinder am ganzen Körper einen Hautausschlag mit Schwellungen der Gelenke. Seltener ist der Befall der Schleimhäute der Augen, Lippen und des Genitalbereiches. Andere Komplikationen sind eher selten.