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                              Hodenschmerzen bei Jungen

                              Krankheiten am Hoden zeichnen sich durch starke Schmerzen aus und machen deutlich, dass Sie schnell reagieren sollten.

                              Weinendes Kind
                              ©
                              GettyImages

                              Grundsätzlich sollten Sie mit Ihrem Kind, das über Schmerzen am Hoden klagt, sofort den Kinderarzt aufsuchen. Einige Ursachen der Schmerzen könnten dazu führen, dass die Funktion des Hodens bleibend Schaden nimmt.

                              Warum Hoden so schmerzempfindlich sind


                              Schon geringfügige Verletzungen am Hoden verursachen starke Schmerzen. Der Grund für die Empfindlichkeit ist der eigentliche Schutz: Die Hoden sind weder durch Knochen, Muskeln oder eine Fettschicht nach Aussen geschützt. Die Haut um die Hoden herum enthält allerdings viele Nervenzellen, welche Alarm schlagen und als Schutzmechanismus Schmerzen verursachen.

                              Hodentorsion – wenn sich der Hoden verdreht


                              Eine Hodentorsion tritt in der frühen Kindheit und zwischen 12 und 16 Jahren häufiger auf. Dabei drehen sich der Hoden und der Samenstrang im Hodensack um die eigene Achse. Dadurch wird die Blutzufuhr unterbrochen, was zu starken Schmerzen und unbehandelt zu bleibenden Schäden führt. Die Hodentorsion ist also ein Notfall, denn das Hodengewebe stirbt innerhalb von 6 bis 12 Stunden ab. Im betroffenen Hoden werden dann keine Spermien mehr produziert und die Fruchtbarkeit ist beeinträchtigt. Und im schlimmsten Fall ist auch die Testosteronproduktion des Hodens betroffen.

                              Eine Hodentorsion wird immer operativ behandelt. Der Hoden wird zurückgedreht und am Hodensack fixiert, um eine erneute Torsion zu verhindern. In seltenen Fällen kann eine Hodentorsion auch von Aussen behoben werden, eine Operation zur Fixierung muss dann aber trotzdem stattfinden.

                              Am Hoden befindet sich die Appendix testis, ein kleines Gewebeanhängsel und Überbleibsel aus der embryonalen Entwicklung. Es erfüllt keine Funktion, kann sich aber ebenfalls verdrehen und Schmerzen verursachen. Wie bei der Hodentorsion kann auch durch die Verdrehung der Appendix testis die Blutzirkulation unterbrochen werden, was zu Schmerzen führt. Diese Verdrehung ist bei Jungen zwischen 7 und 14 Jahren häufigsten.

                              Nebehodenentzündung beim Kind


                              Starke Hodenschmerzen können auch auf eine Entzündung der Nebenhoden (Epididymitis) hinweisen. Die Nebenhoden befinden sich auf der Rückseite der Hoden und sind für die Lagerung und Reifung der Spermien zuständig. Eine Entzündung der Hoden selber ist seltener und wenn, dann häufig im Rahmen einer Nebenhodenentzündung oder als Komplikation einer Mumpserkrankung, wenn das Kind nicht dagegen geimpft ist.

                              Diese Entzündung wird meistens durch Bakterien oder Viren ausgelöst, die durch die Harnröhre und die Samenwege aufsteigen. Auslöser können also zum Beispiel eine Blasen- oder Prostataentzündung sein oder eine sexuell übertragene Krankheit. Aber auch ein Trauma von Aussen kann eine Nebenhodenentzündung auslösen.

                              Neben den Schmerzen sind die Anzeichen einer Epididymitis:

                              • Der Hodensack sehr druckempfindlich, überwärmt, gerötet und geschwollen.

                              • Fieber und Schüttelfrost

                              • eventuell Übelkeit und Erbrechen 

                              Wird die Nebenhodenentzündung durch Bakterien ausgelöst, kann sie mit Antibiotika behandelt werden. Ausserdem sind Bettruhe, Kühlung und Hochlagerung des Hodens nötig.

                              Leistenbruch und Hydrozele


                              Wenn der Hodensack eines Jungen geschwollen ist, steckt meist ein Bruch dahinter, entweder ein Wasser- oder ein Leistenbruch.

                              • Der Leistenbruch wird auch Leistenhernie genannt und ist eine Ausstülpung des Bauchfelles, welches den Bauchraum von innen auskleidet. Durch eine Schwachstelle im Leistenkanal können Eingeweide oder Organteile aus der Bauchhöhle direkt unter der Haut getastet und schlimmstenfalls eingeklemmt werden.

                              • Bei einem Wasserbruch – Hydrozele genannt – sammelt sich Flüssigkeit im Hodensack. Dies kann angeboren sein, bis 7 Prozent der Jungen kommen damit zur Welt. Die Hydrozele verschwindet meist ohne Behandlung in den ersten Lebensmonaten. Sie verursacht nur dann Beschwerden, wenn der Hoden stark anschwillt.

                              Letzte Aktualisierung: 31.08.2023, KM