E-Zigaretten und die Fruchtbarkeit
Dampfen kann zu Erektionsproblemen und Fertilitätsstörungen führen
Rauchen schadet der Potenz und der Fruchtbarkeit – das ist schon lange bekannt. Auch elektrische Zigaretten sind da keine Alternative. Sie gelten als weniger schädliche Tabakprodukte. Aber sie sind nicht frei von gesundheitsschädlichen Nebenwirkungen. Denn Dampfen soll die Manneskraft ebenfalls dämpfen. Auch der weibliche Zyklus wird durch das Vapen merklich beeinflusst. So führt Nikotin während der zweiten Zyklushälfte zu einer verminderten Produktion der weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron und damit zur Verkürzung des Zyklus.
Verursachen E-Zigaretten Fruchtbarkeitsstörungen?
Tabak wirkt sich nicht nur negativ auf die sexuelle Erregung aus. Das Rauchen hat auch Folgen für die Fruchtbarkeit bei Raucherinnen und Rauchern. Es beeinträchtigt also die Fertilität von Mann und Frau.
Hat Nikotin einen Einfluss auf die männliche Potenz?
Eine US-Studie an rund 11.000 Männern zwischen 20 und 65 Jahren untersuchte das Sexualleben und Rauchverhalten. Sie fand heraus, dass die Potenz unter Dampfen leidet. So steigert der tägliche Konsum von E-Zigaretten-Rauchenden die Wahrscheinlichkeit für Erektionsprobleme (erektile Dysfunktion) um das 2,4-fache gegenüber denen, die nie geraucht hatten. Dieser Zusammenhang scheint unabhängig von Alter, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderen Risikofaktoren zu sein. Die Giftstoffe des Tabakrauchs greifen unter anderem die Blutgefässinnenwand an. Somit vermuten die Forscher, dass das Nikotin den Blutfluss zum Penis stört und damit die Potenzprobleme verursacht.
Allerdings beruhen die Daten allein aus Selbstauskünften der Befragten zu Potenzproblemen, Nikotinkonsum und Vorerkrankungen – das schmälert die Aussagekraft der Studie. Zudem lagen den Forschern keine Informationen darüber vor, ob die Befragten Medikamente einnahmen, die Erektionsstörungen begünstigen, wie Antidepressiva und Betablocker.
Welchen Einfluss hat Nikotin auf den weiblichen Zyklus?
Chronisches Rauchen hat antiöstrogene Wirkung und kann die Wechseljahre um mehrere Jahre verfrüht auslösen. Raucherinnen leiden stärker unter Schwankungen des Zyklus sowie unter Periodenschmerzen. Je mehr Zigaretten geraucht werden, desto höher das Risiko für Schmerzen. Grund dafür: Rauchen senkt die Konzentration der weiblichen Hormone (Östrogen und Progesteron) im Blut. Rauchende Frauen sind weniger fruchtbar als Nichtraucherinnen. Rauchen senkt die Wahrscheinlichkeit einer Empfängnis in einem Zyklus um 10 bis 40 Prozent.
Rauchen und Sex
Durch Rauchen oder Dampfen sind sexuellen Probleme nicht generell vorprogrammiert, sie können aber eine häufige mittelfristige Folge sein und sich negativ auf die Lebensqualität auswirken.
Sexuelle Störungen sind im Allgemeinen zwar nicht lebensgefährlich. Dennoch sind sie weiter verbreitet als gemeinhin angenommen. Sie beeinträchtigen die individuelle Gesundheit und sollten deshalb angemessen behandelt werden.
Welche Risiken entstehen in der Schwangerschaft durchs Rauchen oder Dampfen infolge von Nikotin?
Tabakkonsum kann zu bekannten Geburtsproblemen führen:
Das Risiko einer Frühgeburt steigt um ca. 40 %.
Die Anzahl Totgeburten ist ungefähr 37 % erhöht.
Fehlbildungen sind ungefähr 13 % häufiger.
Das Risiko für einen vorzeitigen Blasensprung steigt mit 52 %-iger Wahrscheinlichkeit an.
Wachstumsstörungen des Ungeborenen sind gegenüber Nichtraucherinnen um 12 % erhöht.
Dazu steigen die Risiken für eine Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie), Entzündungen der Fruchtblase und Blutungen, die kurz vor, während und nach der Geburt auftreten.
Hilft ein Rauchstopp?
Die gute Nachricht ist: Die nikotinbedingten sexuellen Erregungsstörungen und Zyklusstörungen lassen nach einem Rauchstopp schnell wieder nach. Männer sollten nicht zu lange warten, bis die Blutgefässe zu sehr geschädigt sind, dann ist dieser Nutzen auch geringer. Frauen sollten lieber in der zweiten Zyklushälfte aufhören zu rauchen. Das Verlangen nach einer Zigarette ist bis zum Eisprung laut einer Studie der University von Montreal grösser.