Der hormonhaltige Vaginalring
Der Vaginalring ist ein dünner Ring aus Weichplastik mit einem Durchmesser von etwa 5 Zentimeter. Er wird von der Benutzerin selber möglichst tief in die Scheide eingeführt und gibt kontinuierlich Hormone in den Blutkreislauf ab. In der Schweiz übliche Produkte sind NuvaRing®, Circlet®, Danisia®, Myring® und Femiring®.
So wirkt der Vaginalring
Die Inhaltsstoffe sind ein Östrogen und ein Gestagen, somit ist die Hormonwirkung vergleichbar mit der einer herkömmlichen Anti-Baby-Pille. Diese Hormone verhindern den monatlichen Eisprung, verändern die Beschaffenheit des Schleims im Gebärmutterhals und behindern den Aufbau der Gebärmutter-Schleimhaut. Dadurch können Spermien nicht in die Gebärmutter gelangen und befruchtete Eizellen sich nicht einnisten.
Bei korrekter Anwendung beträgt der Pearl-Index 0,3. Dieser hormonhaltige Verhütungsring ist also ein sehr sicheres Mittel zur Empfängnisverhütung, schützt aber nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten.
Die Anwendung des Vaginalrings
Wenn Sie den Vaginalring zum ersten Mal anwenden, setzen Sie sich den Ring zwischen dem ersten und fünften Zyklustag – also während der Periodenblutung – ein. Beginnen Sie schon am ersten Zyklustag mit der Anwendung, schützt der Ring sofort. Wenn sicher ist, dass Sie nicht schwanger sind, können Sie auch an jedem anderen Tag mit der Anwendung beginnen. Dann sollten Sie aber in den folgenden sieben Tagen zusätzlich mit einer Barrieremethode verhüten, zum Beispiel mit einem Kondom.
Der Ring ist normalerweise nicht spürbar, auch nicht während des Geschlechtsverkehrs.
Der Ring bleibt drei Wochen lang liegen. In dieser Zeit darf er nur ausnahmsweise für maximal drei Stunden entfernt werden. Nach einer Woche Pause, in der die Monatsblutung eintritt, wird ein neuer Ring eingeführt.
Für die Wirksamkeit spielt es keine Rolle, wo genau der Ring in der Scheide liegt. Sollte der Ring einmal beim Geschlechtsverkehr oder beim Entfernen eines Tampons herausrutschen, können Sie ihn innerhalb von drei Stunden wieder einsetzen, die Wirkung ist dadurch nicht vermindert. Vor dem Wiedereinsetzen wird er mit lauwarmem Wasser abgewaschen, niemals aber mit Seifenlösungen oder Desinfektionsmittel.
Für wen sich der hormonhaltige Vaginalring nicht eignet
Stillende Mütter sollten wegen seines Östrogengehalts nicht mit dem Hormonring verhüten. Ausserdem ist – wie die Anti-Baby-Pille – auch der Vaginalring nicht geeignet, wenn folgende Risikofaktoren vorliegen:
Rauchen
Bluthochdruck
Thromboseneigung
Lebererkrankung
Diabetes mellitus
Migräne
Vor- und Nachteile des Verhütungsrings
Vorteile: Im Gegensatz zur Pille muss man nicht täglich an die Verhütung denken. Ausserdem stellt der Hormonring für Frauen mit Magen-Darm-Problemen, chronischen Darmerkrankungen oder Essstörungen eine gute Alternative zur Anti-Baby-Pille dar.
Nachteile: Der Ring kann Scheidenentzündungen und vermehrten Ausfluss aus der Vagina verursachen. Nach Entfernen eines Tampons muss überprüft werden, ob sich der Ring noch in der Scheide befindet.