Babyschwimmen – ein Spass für Eltern und Kind
Interview mit Monica Odermatt
swissmom: Ab welchem Monat können Babys an einem Babyschwimmkurs teilnehmen?
Monica Odermatt: Babys im Wasser empfiehlt mit den Babys ab 4 Monaten ins Nass zu gehen! Hier unsere Gründe dazu: Ab 4 bis 5 Monaten gehen wir mit den Babys ins Wasser, weil
die Umstellung Mami + Papi mit Baby riesig ist. Es braucht eine gewisse Zeit, sich aneinander zu gewöhnen. Der Schlaf-Still-Rhythmus hat sich dann schon eingependelt.
die Wundheilung nach der Geburt von Mami und Baby abgeschlossen ist.
der Wärmeschutz der Haut (Hautschutzmantel) vom Baby bereits voll entwickelt ist.
der Greif-Reflex beim Baby ausgebildet ist. Begreifen ist ab diesem Zeitpunkt sehr stark. Für den optimalen Aufbau in der Lektion, d.h. „Arbeiten mit dem Baby im Wasser“, ist das wichtig.
Monica Odermatt ist seit über 18 Jahren die Teamleiterin von "Babys im Wasser", mit Ausbildung im Bürobereich und Mutter von zwei Kindern. In ihrem Team sind 8 erfahrene Kursleiterinnen für Baby- und Kinderschwimmen. Sie alle betreuen mit Freude die Babys/Kleinkinder ab 4 Monaten in den Wassergewöhnungskursen. Das Interview wurde auch in Zusammenarbeit mit dem Kursleiterteam, welches tagtäglich Babyschwimmkurse betreut, beantwortet.
swissmom: Wer kann das Baby im Wasser begleiten?
Monica Odermatt: In unseren Kursen können Mami oder Papi das Baby/Kleinkind begleiten. Es gibt auch spezielle Kurse, wo auch beide Elternteile mit dem Baby/Kleinkind im Wasser sind. Ebenfalls werden Kurse angeboten, wo die ganze Familie teilnehmen kann (Eltern, Baby und Geschwister). Erkundigen Sie sich auf jeden Fall, ob eine Probe-Lektion durchgeführt wird. So können Sie entscheiden, welche Kursart für Sie stimmt.
swissmom: Wie soll man sich einen Babyschwimmkurs vorstellen?
Monica Odermatt: Sie dürfen sich einen Babyschwimmkurs als Spielstunde im Wasser vorstellen. Unter fachkundiger Kursleitung: Mit sicheren Griffen werden die Babys ohne zu tauchen durchs Wasser begleitet. Spielerisch werden sie ans Wasser gewöhnt und zum Beispiel von Mami oder Papi mit Fingerspielen, Kinderliedern und -reimen motiviert, sich im Wasser zu bewegen. Dazu setzen wir Spielzeuge, wie z.B. Brettli, Poolnudel, Bälle, Schwimmfischli, Moostierli oder auch handgemachte, wassertaugliche Artikel ein. Da sind der Fantasie der Leiterin keine Grenzen gesetzt.
swissmom: Welche Ziele sind Ihnen als Kursleiterin wichtig?
Kursleiterteam: Meine Ziele sind erreicht, wenn sich innige und zärtliche, verspielte, fröhliche und intensive Momente für Eltern und Kind ergeben, während denen die Kinder sich ans Wasser gewöhnen und Sicherheit gewinnen. Auch sollen sie lernen, sich im Wasser zu bewegen und je grösser sie sind, auch hinein zu springen. Natürlich immer mit dem Vertrauen, dass Mama / Papa helfen und halten. Die Nähe und das Vertrauen zwischen Eltern und Kind stehen im gleichen Masse wie das Ziel der Wassergewöhnung im Vordergrund. Bei den grösseren Kindern (ca. 3-jährig) ist das Ziel erreicht, wenn sie eine gute Wassergewöhnung als Grundlage fürs Kleinkinderschwimmen mitbringen können: z.B. sich getrauen, auch mal kurz abzutauchen, ohne Zwang und Druck.
swissmom: Auf was sollen Eltern bei der Auswahl eines Kurses achten?
Monica Odermatt: Die Eltern dürfen sich ungeniert beim Kursanbieter erkundigen, wie das Wasser in den Bädern gereinigt wird, gechlort usw. Wenn ein Bad zu heftig nach Chlor riecht, ist es nicht wirklich sauber! Wichtig finden wir auch, dass darauf geachtet wird, dass die Kurse für Babys und auch Kleinkinder bis ca. 2 Jahren in genügend warmen Wasser (min. 30 °) statt finden. Wie bereits erwähnt, fragen Sie nach einer Probelektion.
swissmom: Warum sind Babyschwimmkurse sinnvoll?
Monica Odermatt: Ich durfte die Erfahrung machen, dass die Kinder, vor allem auch behinderte, im Wasser Bewegungen erleben und selber auch machen können. Sie können auch angeregt werden, Bewegungen durch das Wasser hindurch auszuführen, die sie an Land noch nicht oder weil sie behindert sind, nicht machen können. Ein weiterer Aspekt ist die Sicherheit im Wasser, die Kinder durch Baby- und Kinderschwimmkurse erhalten. Noch eine Generation früher konnten viele Kinder und Erwachsene gar nicht oder kaum schwimmen. Die Todesfälle durch Ertrinken waren leider viel höher als heute. Durch die Wassergewöhnung kommt auch die Lust zum Schwimmen lernen, ein positiver Effekt. Die Bewegung im Wasser ist auch sinnlich. Das Erlebnis bereichert das Kind mit Eindrücken und Erfahrungen, die es an Land nicht gewinnen kann. Die Entwicklung der Motorik wird stark gefördert. Aber wie schon erwähnt, die Momente mit den Eltern oder vielleicht auch Grosseltern, sind sehr wertvoll und persönlich. Der Aufenthalt im Wasser stärkt auch das Immunsystem und regt den Kreislauf an. Kinder, die sich wohl fühlen, sind auch sehr entspannt und es ist schön zu sehen, wie sie sich dieser Entspannung mit der Geborgenheit der Eltern hingeben.