• Newsletter

  • Kinderwunsch
    • Schwangerschaft
      • Geburt
        • Wochenbett
          • Baby
            • Kind

              • Stillen
                • Krankheiten
                  • Familie
                    • Frauengesundheit
                      • Erziehung
                        • Vater werden
                          • Gesund Leben
                            • Arbeit, Recht und Finanzen

                              Kinderzeichnungen als Diagnose-Tool bei Bauchschmerzen

                              Kind malt
                              ©
                              Fotolia

                              Kinderzeichnungen können dabei helfen, zu unterscheiden, ob ein Kind an organisch bedingten Bauchschmerzen leidet oder ob seine Schmerzen funktionell sind, also ohne erkennbare körperliche Ursache. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die am Evangelischen Krankenhaus Oberhausen durchgeführt und im September am deutschen Kongress für Kinder- und Jugendmedizin präsentiert wurde. In die Studie eingeschlossen wurden 22 Kinder, die aufgrund von Bauchschmerzen stationär aufgenommen worden waren. 

                              Kurz nach der stationären Aufnahme führten eine Ärztin oder ein Psychologe ein Gespräch alleine mit dem Kind. Zunächst sollten die Kinder frei erzählen, was los ist; im Gesprächsverlauf wurde dann detaillierter nach der ersten, der letzten und der schlimmsten Bauchschmerzepisode gefragt. Zudem wurden die Kinder dazu aufgefordert, die Bauchschmerzen zu zeichnen. Die Gespräche wurden im Wortlaut transkribiert, sprachwissenschaftlich ausgewertet und anschliessend in einer ärztlich und sprachwissenschaftlich besetzten Arbeitsgruppe evaluiert. Nach Abschluss der medizinischen Diagnostik bewertete ein Kindergastroenterologe, der die Einschätzungen aus dem Gespräch nicht kannte, die Bauchschmerzen anhand der klinischen Diagnostik. 

                              Bei den Kindern, die aufgefordert wurden, ihre Bauchschmerzen zu zeichnen, zeigten sich klare Unterschiede: Diejenigen mit funktionellen Bauchschmerzen nutzten die Aufgabe als Chance, um die Schmerzen zu verdeutlichen und auszugestalten. Sie lieferten neue Details, steigerten die Intensität der Schilderung und malten bunte, emotional getönte Bilder. Der Malvorgang dauerte meist über 60 Sekunden. Kinder mit organisch bedingten Bauchschmerzen hingegen sahen die Aufgabe eher als irritierende Pflicht und nutzten sie vor allem dazu, zu erklären, wo die Schmerzen lokalisiert sind. Die Zeichnungen waren meist einfach gestaltet. 

                              Dass Zeichenaufgaben dazu geeignet seien, Kinder zum Reden zu bringen, sei durch Studien bereits gut belegt, schreibt das Forschungsteam. Die Bilder selber böten nur Hinweise darauf, ob die Bauchschmerzen organischer oder funktioneller Natur seien. Erst die differenzierte Auswertung des Gesprächsverhaltens während des Malens habe jedoch zur Erkennung der relevanten Unterschiede geführt. 

                              Letzte Aktualisierung: 19.09.2024, swissmom-Redaktion