Ihr Baby im sechsten Monat
Die motorische Entwicklung schreitet mit grossen Schritten voran und auch das Sprechen gewinnt an Bedeutung.
Im Alter von mehr als fünf Monaten kann ein Baby seine Hände schon sehr gut gebrauchen. Es kann damit Objekte greifen und zu sich heranziehen, in den Mund stecken, aber auch von einer Hand in die andere geben und – natürlich – fallen lassen. Falls Sie beobachten, dass Ihr Kind vor allem mit der linken Hand nach Dingen greift: Erst mit zwei bis drei Jahren lässt es sich sagen, ob Ihr Baby Rechts- oder Linkshänder ist. Bis dahin benutzen Kinder beide Hände abwechselnd.
Immer mehr Bewegung
Ihr Baby gewinnt an Beweglichkeit, weil es sich selbst umherrollen kann. Das erweitert seinen Aktionsradius auf der Krabbeldecke und macht es auch zufriedener, weil es nicht mehr nur auf andere angewiesen ist. Lassen Sie Ihr Baby aber spätestens ab jetzt nie mehr unbeobachtet auf einer Fläche – zum Beispiel dem Bett oder Wickeltisch – liegen.
Baby-Kolumne
6. Monat: "Emils Halbgeburtstag"
Sie können mit Ihrem Kind schon die ersten Bewegungsübungen machen. Damit fördern Sie die Durchblutung, stärken die Muskeln, regen den Stoffwechsel an und verhelfen Ihrem Kind zu einer grösseren Widerstandsfähigkeit. "Trainieren" Sie mit Ihrem Kind aber nur, solange es Spass daran hat.
Als Neugeborenes besass Ihr Baby einen Stütz- und Schreitreflex. Es blieb automatisch auf seinen Füsschen stehen, wenn Sie es unter den Achseln abstützten und begann mit Schreitbewegungen. Diese Reflexe sind ungefähr seit dem 3. Monat nicht mehr vorhanden. Inzwischen kann sich Ihr Kind jedoch eine volle Sekunde lang aktiv mit den Füssen abstützen, wenn Sie es locker unter den Achseln festhalten. In der Regel steht es wie eine Ballerina auf den Zehen, da es auch die Füsse hoch aufrichtet. Ist ihm dies zu anstrengend, lässt es sich einfach wieder in die Hockstellung fallen.
All diese Entwicklungsschritte werden in der Regel in einer kinderärztlichen Untersuchung ungefähr mit 6 Monaten zusammen mit dem Gewicht und der Grösse erneut beurteilt.
Ihr Kind möchte kommunizieren
Bald Halbjährige geniessen nicht nur die Kommunikation mit anderen, sie fordern sie regelrecht heraus. Zwar kommt gelegentlich ein leichtes Fremdeln zutage, das ist aber noch nicht sehr stark. Die meisten Babys lachen jede Person in Ihrer Nähe an – und wer lacht da nicht zurück? Gleichzeitig kann Ihr Baby an Ihrer Reaktion schon erkennen, ob Sie mit seinen Aktionen einverstanden sind oder nicht. Bald wird es nicht nur Gutes anstellen, um eine Reaktion von Ihnen zu provozieren. Während des ersten Lebensjahres entwickelt sich so eine ganz persönliche, unverwechselbare Interaktion zwischen Mutter oder Vater und Kind.
Das liebste Spiel ist in der Regel eine Art Unterhaltung, bei der Ihr Baby und Sie selbst abwechselnd unterschiedliche Laute von sich geben. Das können zum Beispiel Tierlaute wie wau-wau oder miau-miau sein. Wenn Sie dazu "Wie macht der Hund?" fragen, erweitert sich das Silbenrepertoire Ihres Kindes. Bei ungefähr Halbjährigen besteht dies hauptsächlich aus "ba", "ma", "ga". Wenn Ihr Baby vor sich hin brabbelt, hören Sie ihm aufmerksam zu, tun Sie so als ob Sie alles verstünden und geben Sie ihm Antwort.
Ihr Baby wird im ersten Lebensjahr auf unterschiedlichste Art seine Welt entdecken, Erfahrungen sammeln und die Sinne trainieren. Es wird immer kräftiger, mobiler und geschickter. Dies aber auf seine ganz eigene Weise und mit individueller Geschwindigkeit. Unsere Informationen basieren auf Durchschnittswerten. Entwickelt sich Ihr Kind langsamer, ist das in einem bestimmten Rahmen völlig normal und sollte Sie als Eltern nicht beunruhigen. Ihr Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin kann bei der nächsten Kontrolluntersuchung einordnen, ob eine gezielte Förderung sinnvoll ist.