Kann man trotz Blutung schwanger sein?
Ja, das kann man - aber es handelt sich bei der Blutung dann nicht um eine Menstruationsblutung, sondern um eine Blutung aus anderer Ursache. Es ist unmöglich, eine Periodenblutung zu haben, wenn man schwanger ist. Denn wenn die Eizelle befruchtet wurde, bildet sich der Gelbkörper nicht zurück, sondern bleibt erhalten und produziert weiterhin Progesteron. Dadurch werden der reguläre weibliche Zyklus und die für den Abbau der Gebärmutterschleimhaut notwendige Monatsblutung gestoppt.
Die wahrscheinlichste Erklärung für eine Blutung trotz Schwangerschaft: Etwa 10 Tage nach der erfolgreichen Befruchtung hat der Zellhaufen, der in neun Monaten als Baby geboren werden wird, seine Einnistung (Implantation) in die Gebärmutterschleimhaut abgeschlossen. Vielleicht ist es bei diesem „Eingraben“ zur Verletzung mütterlicher Blutgefässe im Uterus gekommen. Das kann manchmal so stark sein, dass eine Blutung aus der Scheide wahrgenommen wird. Man nennt dies Nidations- oder Einnistungsblutung. Sie besteht oft nur aus Tropfen oder Schlieren, die Farbe ist eher hellrot als braun. Wichtig: Sie wird in den nächsten Tagen nicht stärker, wie das bei einer normalen Menstruation zu erwarten wäre.
Die Einnistungsblutung kann durchaus mit einer Periodenblutung verwechselt werden, wenn sie auch meist leichter ist und etwas früher stattfindet. Auf jeden Fall kann sie zu einer rechnerisch falschen Bestimmung des Schwangerschaftsalters führen – die Schwangerschaft ist dann beim nächsten Ausbleiben der Regelblutung schon 3-4 Wochen weiter als angenommen. Dies lässt sich aber spätestens bei der ersten Ultraschalluntersuchung ganz genau feststellen.
Wenn Sie sicher sind, dass Sie schwanger sind, z.B. weil der Schwangerschaftstest positiv ist, sollten Sie bei einer stärkeren Blutung zum Arzt gehen. Solche Blutungen sind meist harmlos, können aber auf eine Fehlgeburt oder eine Eileiterschwangerschaft hinweisen, besonders bei gleichzeitigen Unterleibsschmerzen.