Ohren auf beim Spielzeugkauf
Viele Spielsachen sind laut, manche sogar viel lauter, als für Kinderohren gut ist. Wer Kinder beschenken möchte, sollte daher schon beim Kauf auf die Lautstärke achten. Was zu sehr dröhnt oder kracht, sollte im Regal bleiben.
Wer Spielzeug kaufen möchte, sollte zunächst mit eigenen Ohren überprüfen, wie laut es ist. Aber bitte vorsichtig: Denn auch Erwachsene können ein Knalltrauma erleiden, wenn sie mit einer Spielzeugpistole schiessen. Diese Plastikwaffen sind mit 150 Dezibel so laut, dass ein einziger Schuss zu einer Hörminderung führen kann. Und so manche Quietsche-Entchen, Tröten, Trommeln, Spielzeug-Handys und Pistolen erreichen, wenn man sie direkt ans Ohr hält, solche Lautstärken, dass sie das Gehör des Kindes für immer schädigen können.
Sogar harmlos wirkende Spielsachen für Babys und Kleinkinder können übermässig laut sein. Professor Dr. Eckhard Hoffmann, Leiter des Studiengangs Hörakustik der Fachhochschule Aalen, hat Messungen mit einem Kunstkopf durchgeführt. Demnach kann eine Rassel, nah ans Ohr gehalten, mit 93 Dezibel lauter sein als ein vorbei fahrender Zug. Eine Quietsche-Ente kann laut Hoffmann 130 Dezibel erreichen, was einem lauten Rockkonzert entspricht. Manche Trillerpfeife belastet die Ohren mit 126 Dezibel, vergleichbar mit einem vorbeifliegenden Düsenjet. „Schwerhörigkeit ist oft auf ein Knalltrauma in der Kindheit zurückzuführen“, wie Hoffmann betont.
Wichtig ist deshalb, Kinder über die Gefahren von lauten Tönen und Knallen zu informieren. Nur so kann man vermeiden, dass sie sich und andere mit Lärm schädigen. Auch wenn die Lautstärke eines Spielzeugs gerade noch so erträglich erscheint, sollte man bedenken, dass Kinder ja nicht nur einmal tröten, trommeln oder lärmende Computerspiele betreiben, sondern unter Umständen stundenlang. Die Belastung für das Gehör nimmt dann mit jedem Lärm-Ereignis zu.
Übrigens sollte man ruhig auch an die Eltern denken. Durch den Abstand zum Spielzeug mag deren Gehör zwar ausser Gefahr sein, doch die Nerven leiden bestimmt. Mit leisen Geschenken tut man der ganzen Familie einen Gefallen.
Quelle: www.dgk.de