WHO-Bericht: stark rückläufiger Kondomgebrauch bei Teenagern
Die Nutzung von Kondomen unter sexuell aktiven Jugendlichen ist stark rückläufig. Dies geht aus einem aktuellen Bericht von WHO Europe hervor. Die Daten stammen aus der HBSC-Studie über das Gesundheitsverhalten von Kindern im schulpflichtigen Alter. Zwischen 2014 und 2022 wurden über 242'000 Fünfzehnjährige in 42 Ländern und Regionen befragt.
Unter den sexuell aktiven Teenagern gaben 61 % der Jungen und 57 % der Mädchen an, sie hätten beim letzten Geschlechtsverkehr ein Kondom benützt. 30 % der Jungen und 36 % der Mädchen hatten darauf verzichtet. Des Weiteren wussten 9 % der Jungen und 7 % der Mädchen nicht, ob beim letzten Sexualkontakt ein Kondom zum Einsatz gekommen war. 30 % der Jungen und 31 % der Mädchen gaben zudem an, beim letzten Geschlechtsverkehr weder mit einem Kondom noch mit der Pille verhütet zu haben. Im Vergleich zu 2014 ging der Kondomgebrauch bei männlichen Teenagern um neun Prozentpunkte zurück, bei weiblichen um sechs.
Während der Bericht insgesamt ein besorgniserregendes Bild zeigt, bestehen zwischen den einzelnen Ländern grosse Unterschiede. So hatten in der Schweiz 77 % der sexuell aktiven Jungen und 71 % der Mädchen beim letzten Geschlechtsverkehr ein Kondom benützt. 22 % der Jungen und 28 % der Mädchen gaben an, keines benützt zu haben und lediglich ein Prozent wusste nicht, ob beim Geschlechtsverkehr ein Kondom zum Einsatz gekommen war. 12 % der männlichen und 18 % der weiblichen Teenager hatten weder mit Pille noch mit Kondom verhütet. Damit steht die Schweiz im Ländervergleich gut da. Im Vergleich zu früheren Befragungen zeigt sich bei der Kondomnutzung jedoch auch hierzulande ein deutlicher Rückgang: In der HBSC-Studie von 2014 hatten noch mehr als 80 Prozent der Schweizer Teenager beider Geschlechter angegeben, beim letzten Sexualkontakt ein Kondom benützt zu haben.
Quelle: who.int