Fiebermesser für Kinder unter der Lupe
In jede Hausapotheke gehört ein Fieberthermometer, um beim kranken Kind schnell und präzis die Temperatur zu messen. Wir haben fünf Modelle angeschaut.
Von Manuela von Ah
Durchschnittlich siebenmal pro Jahr glühen die Bäckchen bei den Kleinen und das Fieber steigt oft über 39 Grad. Die Ursachen sind vielfältig, meist handelt es sich um eine Erkältung, eine Grippe, einen Magen-Darm-Infekt oder seltener um eine Mittelohrentzündung. Mit der erhöhten Temperatur wehrt der Körper Eindringlinge wie Viren und Bakterien ab – fiebern hilft also, gesund zu werden. Dabei ist es wichtig, den Fieberverlauf zu beobachten. Je schneller und zuverlässiger die Messung, desto besser. Von «Fieber» sprechen Fachpersonen bei einer Temperatur ab 38,5 Grad Celsius, von «sehr hohem Fieber» bei 40 bis 42 Grad.
Oft fragen sich die Eltern, welche Körperstelle denn nun die richtige fürs Messen ist. Christine Heckendorn, stellvertretende Leiterin der Interdisziplinären Notfallstation am Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB), empfiehlt, bis einjährige Babys rektal (im Po) zu messen, weil hier die Körperkerntemperatur («wirkliche» Temperatur) ablesbar ist. Danach komme es auf die Kooperation des Kindes an: «Man muss sich bewusst sein, dass das rektale Fiebermessen ein Eingriff in die Intimsphäre des Kindes bedeutet», erklärt die Fachfrau.
Bei älteren Kindern wird deshalb ausschliesslich mit dem Ohrthermometer gemessen. Damit das Ergebnis der Kerntemperatur entspricht, müssen (ausser rektal) 0,5 Grad dazugezählt werden. Wichtig für die Vergleichbarkeit ist zudem, dass mit demselben Gerät am gleichen Messort (Raum) und an der immer gleichen Körperstelle gemessen wird.
Quecksilber war früher – heute findet man das Stabthermometer mit giftigem Inhalt höchstens noch auf Ebay. Abgelöst wurde es längst von der digitalen Form des Stabthermometers und dem Ohrfiebermesser. Seit Corona sind auch die Stirnthermometer ins Bewusstsein gerückt.
Jedes Gerät hat Vor- und Nachteile: Stabthermometer können sowohl rektal für Säuglinge als auch axillär (Erwachsene) benutzt werden, mit einem Stirn- und Schläfenthermometer ist ebenfalls nur ein Fiebermesser pro Familie notwendig. Ohrthermometer hingegen unterscheiden sich in der Grösse der Schutzkappe und der Messvorrichtung. Bei der Messung muss das Ohr leicht nach hinten oben gezogen werden. Im Kinderspital werden Stab- und Ohrthermometer vorgezogen. «Stirn-, Schläfen- und Nuggithermometer verwenden wir nicht, da diese als nicht so genau gelten», erklärt Christine Heckendorn.
5 Fiebermesser-Produkte unter der Lupe
Der Test wurde zuerst in «wir eltern» 10/21 publiziert.
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