Basisdiagnostik bei Unfruchtbarkeit
Welche Untersuchungen unverzichtbar sind, damit eine Diagnose gestellt und die entsprechende Behandlung begonnen werden kann.
Die verschiedenen Ergebnisse aus dieser Basisdiagnostik sollen zu einer zuverlässigen Diagnose führen, die das weitere Vorgehen und die Therapie bestimmen.
Gynäkologische Untersuchung bei Unfruchtbarkeit
Eine gynäkologische Untersuchung ist die Basis für die Diagnostik bei Unfruchtbarkeit. Bei der körperlichen Untersuchung, wie Sie sie von der gynäkologischen Jahreskontrolle kennen, werden Hinweise auf Myome, Endometriose und Fehlbildungen der Gebärmutter gesucht. Durch diese Erkrankungen wird die Einnistung der befruchteten Eizelle möglicherweise behindert.
Bei dieser Erstuntersuchung wird ein Abstrich vom Muttermund genommen, falls kein aktueller Befund eines Pap-Abstrichs vorliegt. In der Mitte des Zyklus kann ausserdem das Zervixsekret beurteilt werden.
Ursachensuche der Unfruchtbarkeit mit dem Ultraschall
Die körperliche Untersuchung wird durch einen vaginalen Ultraschall ergänzt. Die Hinweise auf Myome, Fehlbildungen oder Endometriose, die beim Tastbefund eventuell erhoben wurden, können so bestätigt werden. Ausserdem ist mit dieser Methode eine Aussage über die Beschaffenheit beziehungsweise den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut möglich.
Wird der Ultraschall zur Zyklusmitte durchgeführt, können auch Eibläschen am Eierstock erkannt oder ein polyzystisches Ovar (Zysten in den Eierstöcken) anhand seiner Beschaffenheit festgestellt werden. Dadurch lassen sich mögliche Rückschlüsse auf die hormonelle Situation ziehen.
Blutuntersuchungen für die Basisdiagnostik
Aus dem Blut sind Hormonanalysen vorgesehen. Neben der Tatsache, dass sich daraus möglicherweise eine Diagnose ergibt, kann anhand dieser Ergebnisse die Dosierung für eine mögliche Stimulationsbehandlung bestimmt werden.
Sollte eine Eizellentnahme (Follikelpunktion) nötig sein, werden davor bestimmte Blut- und Gerinnungswerte untersucht. Und falls bereits absehbar ist, dass eine künstliche Befruchtung diskutiert werden muss, wird das Blut auf Infektionskrankheiten wie Hepatitis B und C oder HIV untersucht.
Basisdiagnostik Unfruchtbarkeit beim Mann
Beim Mann ist ebenfalls eine körperliche Untersuchung unverzichtbar und die männlichen Geschlechtsorgane werden ebenfalls mit Ultraschall untersucht. Auch die Hodenkonsistenz, das Vorhandensein von Krampfadern neben dem linken Hoden, die Form des Penis und Zysten im Hodensack oder am Nebenhoden müssen für eine umfassende Diagnosestellung dokumentiert werden.
Neben einem Spermiogramm wird zudem für eine Hormonbestimmung Blut abgenommen. Beurteilt werden die Hormone LH, FSH und Testosteron. Da diese beim Mann über den Tag stark schwanken, wird die Entnahme der Blutprobe in der Regel morgens durchgeführt.