Die ersten Anzeichen einer Schwangerschaft: Bin ich schwanger?
Symptome, Gefühle und der Schwangerschaftstest: Die häufigsten noch unsicheren und sicheren Hinweise auf eine Schwangerschaft
Einige Frauen wissen schon kurz nach der Befruchtung instinktiv, dass sie schwanger sind und manche spüren bereits in der Frühschwangerschaft und vor dem Ausbleiben der Periode erste körperliche Symptome. Andere dagegen müssen erst fünfmal einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand halten, bis sie es wirklich glauben können.
Ab wann können erste Schwangerschaftsanzeichen auftreten?
In der 2. Woche nach der Befruchtung, also ab dem 7. bis 10. Tag nach dem Eisprung (4. Schwangerschaftswoche) und direkt nach der Einnistung produziert der Körper das Schwangerschaftshormon hCG. Ab dann können frühestens Anzeichen für eine Schwangerschaft auftreten. Frauen, die ihren Körper sehr gut kennen, spüren in diesen frühen Wochen bereits subjektive und noch sehr unsichere Anzeichen für eine Schwangerschaft. Mehr Klarheit bringt ein Schwangerschaftstest, der aber erst ab dem erwarteten Ausbleiben der Periode aussagekräftig ist.
Die häufigsten noch "unsicheren" Schwangerschaftsanzeichen
Nicht jede Frau spürt etwas und wenn, dann kann das Empfinden sehr unterschiedlich sein. Die Stärke der Anzeichen sagt auch nichts über den Verlauf der Schwangerschaft aus.
Empfindliche Brüste: Die Brust spannt, ist vergrössert und geschwollen. Die Brustwarzen sind sehr berührungsempfindlich oder schmerzen sogar. Oft verändert sich ihre Form, sie werden grösser und durch verstärkte Pigmentierung dunkler. Diese Brustveränderungen finden sich bei 70 bis 80 Prozent aller Schwangeren und können schon etwa eine Woche nach Ausbleiben der Periode auftreten, seltener aber bei Frauen, die schon gestillt haben.
Leichte Schmierblutung (Spotting): Bei der Einnistung in die Gebärmutter – etwa fünf bis zehn Tage nach dem Eisprung – kann es zu einer sogenannten Nidationsblutung kommen. Diese Schmierblutung tritt also etwas früher auf als die erwartete Blutung bei einem normalen Zyklus. Es sind meist nur Tropfen oder Schlieren, die Färbung ist eher hell- als dunkelrot, die Intensität nimmt nicht zu, sondern bleibt gleich schwach.
Ausfluss: Ab der zweiten Woche nach der Befruchtung kann ein weisser, milchiger Ausfluss bemerkt werden. Dieser wird durch die stärkere Durchblutung ausgelöst und sollte nicht unangenehm riechen.
Ziehen im Unterleib: Menstruationsartige Krämpfe oder ein Ziehen im Becken sind ziemlich häufig in der Frühschwangerschaft. Die Gebärmutter muss sich richtig im Becken einstellen und wird noch nicht – wie im zweiten Schwangerschaftsdrittel – von den Beckenknochen gestützt. Ausserdem ist die Durchblutung der Gebärmutter stark gesteigert.
Extreme Müdigkeit: Ein sehr häufiges Symptom in der Frühschwangerschaft ist ein ständiges Gefühl von Erschöpfung. In der Schwangerschaft macht Ihr Körper viele Stoffwechselveränderungen durch und konzentriert sich darauf, ein Baby wachsen zu lassen. Bei den meisten Frauen lässt die Müdigkeit nach der 12. Schwangerschaftswoche nach.
Schwindel: Der Körper muss während einer Schwangerschaft Schwerstarbeit leisten. Für den Aufbau der Plazenta ist eine erhöhte Blutmenge nötig; der flüssige Anteil des Blutes nimmt um etwa die Hälfte zu, was zu einer Verdünnung führt. Dadurch können Sie nicht nur müde und blass sein, Ihr Blutdruck kann auch etwas absinken, wodurch Ihnen leicht schwindlig werden kann.
Vermehrte Durchblutung: Krampfadern und erweiterte Gefässe im Gesicht, Nagelbett und Genitalbereich können eine Schwangerschaft signalisieren. Das beruht auf der gesteigerten Durchblutung und einer Abnahme der venösen Gefässspannung. Angenehmer Nebeneffekt: Die Gesichtszüge werden weich und die Haut rosig.
Herzklopfen: Der Puls kann stark und deutlich bis in die Fingerspitzen spürbar sein. Herzklopfen bedeutet: Das Herz arbeitet auf Hochtouren, denn es muss eine zunehmend grössere Menge Blut befördern.
Übelkeit und Erbrechen: Bei manchen Frauen stellt sich die typische Übelkeit schon kurz vor dem Ausbleiben der Regelblutung ein, bei den meisten ist dies aber erst etwa zwei Wochen später der Fall.
Verstärkter Speichelfluss: Eine relativ normale und harmlose, aber sehr lästige Begleiterscheinung der Schwangerschaft, vor allem in Verbindung mit Übelkeit.
Heisshunger auf oder Ekel vor Lebensmitteln: Ein allgemein erhöhter Appetit ist typisch für den Beginn einer Schwangerschaft, denn der Körper hat einen erhöhten Energiebedarf. Die plötzliche Hormonflut kann aber den Geschmackssinn verändern, so dass Sie bestimmte Dinge nicht mehr essen mögen und auf andere einen grossen Appetit haben – auch in seltsamer Kombination. Vielleicht haben Sie auch einen metallischen Geschmack im Mund. Interessanterweise haben viele Schwangere schon sehr früh eine Abneigung gegen Zigarettenrauch und Alkohol.
Geruchsempfindlichkeit: Einige Frauen werden geruchsempfindlich und können Dinge, die sie immer als angenehm empfunden haben, nicht mehr riechen. Das kann zum Beispiel das eigene Parfum, Kaffee oder Käse sein.
Stimmungsschwankungen: Sind Sie in letzter Zeit sehr empfindlich, manchmal niedergeschlagen und traurig, dann aber auch wieder voller Hochgefühle? Solche seelischen Achterbahnfahrten sind bei vielen werdenden Müttern erste Anzeichen für ihre Schwangerschaft.
Vermehrter Harndrang: Etwa eine bis zwei Wochen nach Ausbleiben der Mens müssen die meisten Schwangeren ständig aufs WC. Für die Blasenschwäche sind eine stärkere Durchblutung des Unterleibs nach der Einnistung der befruchteten Eizelle, aber auch hormonelle Veränderungen verantwortlich: Das Schwangerschaftshormon Progesteron entspannt die Blasenmuskulatur.
Verstopfung: Schon früh in der Schwangerschaft kann es zu Problemen mit der Verdauung kommen. Das wird durch die erhöhte Progesteron-Produktion verursacht, die eine allgemeine Entspannung der glatten Muskulatur, also auch der Darmmuskulatur, bewirkt.
Blähungen und Magenbrennen: Diese Symptome sind ebenfalls typisch. Auch hierfür sind die Schwangerschaftshormone verantwortlich.
Denken Sie daran: Diese subjektiven Symptome können auch andere Ursachen haben als eine Schwangerschaft und leicht mit normalen Symptomen der zweiten Zyklushälfte (PMS) verwechselt werden.
Schwangerschaftsanzeichen ab dem Ausbleiben der Mens
Diese wahrscheinlichen Symptome deuten auf eine mögliche Schwangerschaft hin, können aber auch eine andere Ursache haben.
Ausbleiben der Mens: Die ausbleibende Mens ist ein offensichtliches Anzeichen für eine Schwangerschaft – aber ein unsicheres, wenn Ihr Zyklus nicht regelmässig ist. Ausserdem können auch bei normalerweise regelmässigem Zyklus andere Faktoren wie Stress und Krankheiten die Menstruation verzögern.
Positiver Schwangerschaftstest: Das Schwangerschaftshormon hCG ist zuerst im Blut oder etwas später im Urin nachweisbar, allerdings noch kein Zeichen für eine intakte Schwangerschaft mit zeitgerecht entwickeltem Embryo.
Temperaturerhöhung: Wenn die Körpertemperatur nach Ausbleiben der Periode mindestens 18 Tage lang um 0,2 bis 0,6°C höher ist als vor dem Eisprung, liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Schwangerschaft vor.
Dunkelfärbung der Brustwarzenvorhöfe: Schon sehr früh in der Schwangerschaft, etwa wenn die Regelblutung ausbleibt, kann der Bereich um die Brustwarze herum (Areola) dunkler und grösser werden. Die bläulichen Blutgefässe in der Brust scheinen etwas mehr durch die Haut und die Hautknötchen auf der Areola vermehren und vergrössern sich.
Vagina und innere Schamlippen erscheinen bei der gynäkologischen Untersuchung ebenfalls dunkler bzw. bläulich verfärbt.
Weicher Gebärmutterhals: Der Gebärmutterhals ist bei der gynäkologischen Untersuchung weich.
Mit diesen Schwangerschaftsanzeichen sind Sie sicher schwanger
Die sicheren Schwangerschaftsanzeichen haben alle direkt mit der Entwicklung des Kindes zu tun:
In der Fruchtblase ist auf dem Ultraschallbild ein Embryo nachweisbar.
Beim Embryo ist eine Herzaktion nachweisbar.
Die Herztöne des Kindes sind hörbar (Hörrohr oder Doppler-Ultraschall).
Später sind dann auch die spürbaren Kindsbewegungen und die Körperteile des Kindes, die durch die Bauchdecke tastbar sind, sichere Anzeichen für eine Schwangerschaft.
Bei einem positiven Schwangerschaftstest oder dem starken Verdacht auf eine Schwangerschaft sollten Sie Ihre Frauenärztin aufsuchen. Durch eine Ultraschall-Untersuchung kann eine Schwangerschaft zuverlässig bestätigt werden. Zusätzlich kann bei Unsicherheiten ein Bluttest durchgeführt werden, um den hCG-Spiegel im Blut zu messen.