Der Kaiserschnitt
Geplant, notfallmässig oder gewünscht: In welchen Fällen eine Schnittentbindung durchgeführt wird, was dies für den Körper bedeutet und warum Sie nach der Geburt etwas länger im Spital bleiben müssen.
Im Lateinischen heisst Kaiserschnitt sectio caesarea. Sectio bedeutet soviel wie Schnitt und weil Julius Caesar angeblich per Kaiserschnitt geboren wurde und aus seinem Namen später der Begriff Kaiser entstand, wird eine Schnittentbindung auch Kaiserschnitt genannt.
In der Schweiz wird jedes dritte Kind mit einem Kaiserschnitt geboren, was im europäischen Vergleich ein eher hoher Wert ist.
Notfallmässig, geplant oder gewünscht?
Für einen geplanten Kaiserschnitt liegt in vielen Fällen ein medizinischer Grund vor. Beispiele dafür sind die Beckenendlage des Kindes, eine Plazenta praevia oder gesundheitliche Problemen der Mutter oder des Kindes. Ein geplanter Kaiserschnitt wird in der 38. bis 39. Schwangerschaftswoche durchgeführt, sofern die Gesundheit von Mutter und Kind es erlauben, bis zu diesem Zeitpunkt zu warten.
Wenn während der natürlichen vaginalen Geburt die Gesundheit von Mutter und/oder Kind gefährdet ist, kommt es zu einem notfallmässigen Kaiserschnitt. Ein häufiger Grund dafür ist beispielsweise der Abfall der kindlichen Herztöne.
Als Wunschkaiserschnitt wird eine Schnittentbindung bezeichnet, welche ohne medizinische Gründe von der schwangeren Frau gewünscht wird. Die Frauen fürchten sich oft vor den Geburtsschmerzen oder -verletzungen einer vaginalen Geburt. Aber auch die Planbarkeit der Geburt kann eine Motivation für einen Wunschkaiserschnitt sein.
Auch eine vaginale Geburt kann Komplikation mit sich bringen und zu Spätfolgen wie zum Beispiel einer Blasenschwäche führen. Der Kaiserschnitt ist aber auf keinen Fall die vermeintlich sicherere Variante.
Was ein Kaiserschnitt für den Körper bedeutet
Der Kaiserschnitt ist zwar mittlerweile ein Routine-Eingriff, bleibt aber nach wie vor eine grosse Operation. Dabei werden Haut, Bindegewebe, Muskulatur, Bauchfell und Gebärmutter durchtrennt und geöffnet. Die Risiken von Komplikationen, der Anästhesie und die nachträglichen Schmerzen sind nicht zu unterschätzen.
Für einen geplanten Kaiserschnitt wird in der Regel eine Regionalanästhesie angewendet, bei der die Schwangere bei Bewusstsein, aber betäubter unterer Körperhälfte die Geburt Ihres Kindes miterleben kann. Bei einem notfallmässigen Kaiserschnitt bleibt dafür keine Zeit, es braucht eine Vollnarkose.
Nach dem Kaiserschnitt
Für das Baby ist ein Kaiserschnitt ein ziemlich abrupter Start ins Leben, denn es wird ohne Vorwarnung von einem Moment auf den anderen aus dem vertrauten und warmen Bauch der Mutter in einen kühlen und sehr hellen Operationssaal gezogen. Kaiserschnitt-Babys müssen zwar den Stress einer vaginalen Geburt nicht erleben, aber ob dies der bessere Start ins Leben ist, bleibt umstritten.
Der Aufenthalt im Spital dauert nach einem Kaiserschnitt in der Regel ein paar Tage länger als nach einer natürlichen Geburt. Schon allein aufgrund der Wundschmerzen braucht Ihr Körper etwas mehr Zeit, um sich zu erholen.
Der andere Kaiserschnitt
Die Kaisergeburt und der Fenster-Kaiserschnitt ermöglichen es Eltern, welche sich eine natürliche Geburt für Ihr Kind gewünscht hätten, den emotionalen Moment der Geburt mitzuerleben.